Marktplatz Wernigerode, 1979 |
Schon 1968 stellten sich die Sänger auf einer ETERNA-Produktion mit überlieferten und neuen Jodelliedern aus dem Harz und mit Jodlern der Alpenländer vor. Weitere Schallplatten und CDs boten vorwiegend neuere, in der Gruppe entstandene Lieder und Jodler, die überwiegend aus der Feder des Akkordeonisten und Leiters der Gruppe, Hans-Wilhelm Vogt, stammten. Die Sänger kamen aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen und hatten sich aus Freude an der Musik im Ensemble zusammen gefunden.
Die besten Jodler – sie wurden beim alljährlich in Altenbrak stattfindenden Jodlerwettstreit als Jodler, Meisterjodler und Jodlermeister ermittelt – gehörten dem Ensemble an. Gründungs-Mitglieder waren die Erzieherin Hannelore Kreuwen (Sopran, Meisterjodlerin), die Kindergärtnerin Sabine Fügemann (Sopran), die Krankenschwester Gisela Reulecke (Sopran, Meisterjodlerin), die Verkäuferin Gabriele Frommelt (Sopran), die Angestellte Gitta Spengler (Alt, Jodlerin), die Lehrerin Liesel Vogt (Alt, Moderation), der Landwirt Dieter Wehage (Tenor, Jodlermeister, Mundartsprecher), der Zimmerermeister Manfred Görtz (Bariton, Jodlermeister), der Ingenieur Reinhard Becker (Kontrabass) und der Schichtleiter Peter Meyer (Schlagzeug).
Seit der Gründung und Produktion der ersten Langspielplatte 1968 waren die Harzer Folkloristen in vielen Städten der DDR und zu vielen Anlässen gefragt. Gastspiele führten sie in die Sowjetunion, nach Polen, Ungarn, Tschechien, Bulgarien und in die Bundesrepublik. Bei aller heimatbezogenen Spezifik ihrer neuen Lieder war immer das Bemühen zu spüren, musikalische Qualität zu bieten und etwas über Land und Leute mitzuteilen. 1975 erhielt das Ensemble den Kultur- und Kunstpreis der Stadt Wernigerode.
Kulturpalast Dresden |
Mit einer beinahe vergessenen Musizierpraxis der Hirten und Schäfer des Harzes, dem Birkenblattblasen, beschäftigten sich seit 1970 einige Mitglieder des Ensembles. Mit neu geschaffenen Volkstanzmelodien für Birkenblatt und der Harzer Mundart bereicherten und erweiterten die Folkloristen ihre Vokalprogramme in den folgenden Jahren.
Text: Uwe Günter