"Harzer Folklore schaffen und dauerhaft populär machen", erklärt "Jacky" Vogt (Jg. 1932) sein Anliegen. Fernsehen, Funk und Schallplatten machten ihn mit den "Harzer Folkloristen" ab 1967 republikweit bekannt. Mit seinem Engagement "fern von Primitivismus und Naturalismus" ist er als Lehrer, Arrangeur, Komponist, Produzent und Akkordeonist gefragt. [...] Volksmusikanten übernehmen seine Harzer Lieder und Instrumentalstücke für Birkenblätter sehr gern ins Programm.
In der "Sing- und Spielgemeinschaft" Wernigerode trat er 1948 zum ersten Mal mit dem Akkordeon auf. Nach einer Kaufmanns- und Tischlerlehre konnte er, Sohn eines privaten Unternehmers, nur über Umwege studieren. Sein Vater war als Tischlermeister und "Sarg-Vogt" stadtbekannt. Als ein Schierker FDGB-Heim Hans-Wilhelm Vogt als Kultursekretär wollte, war eine Delegierung zum Studium seine Bedingung.
Er studierte in Weimar und nahm sich vor, weiter für die Folklore zu wirken. In einem zusätzlichen Fernstudium bildete er sich in Komposition und Stimmbildung weiter und wurde 1962 Diplom-Schulmusiker. Ab 1960 war er Musiklehrer und Chorleiter der Diesterweg-Schule und Leiter der "Heimatgruppe Elbingerode" - bis heute führende Folkloregruppe im Harz. Er wurde Fachberater für Musik und von 1981 - 1997 Leiter der Kreismusikschule Wernigerode. 1985 erhielt Vogt den Kultur- und Kunstpreis der Stadt Wernigerode. Dieser Preis wurde ihm das erste Mal 1975 zusammen mit den "Harzer Folkloristen" verliehen, zu dessen Gründungsmitgliedern er gehört.

"Willst du einmal auf die Berge", heißt es auf der CD "Musik für meine Stadt", getextet von Wolfgang Borchert und produziert im Magdeburger Studio "music ART" seines Sohnes Oliver Vogt, der als Pianist auch komponiert. "Unschlagbar ist die Familie", wenn der Opa, von drei Kindern und sieben Enkeln begleitet, mit der Oma zum selbstkomponierten Walzer tanzt. Solange er Energie hat, will er noch etwas bewegen ...
Text: Christine Schubert
aus: Profile aus dem Landkreis Wernigerode - Band 1: Stadt Wernigerode. 2000, Verlag Elmar Zinke, S. 383.